Aburi ist sowohl der Name einer Ethnie als auch der von
mindestens zwei Städten in Ghana. Die Ethnie bildete einst einen
Teil der ursprünglichen Bevölkerung Akwamus und Aburi-Häuptlinge
waren auch zugegen, als man 1731 mit dem Bund von Abotakyi das
Königreich Akwapim gründete. Eine Stadt Aburi befindet sich bei
5° 3′ N, 1° 47′ W in der Nähe von Takoradi,
eine andere Stadt Aburi befindet sich bei 5° 51′ N, 0° 11′
an den Ausläufern der gleichnamigen, 400-460 m hohen Aburi-Hügelkette in der Greater Accra Region. Die
Aburi-Hügelkette gehört mit zur Formation der Akwapim-Togo-Kette.
Letztgenannter Ort liegt ca. 28 km nördlich von Accra auf der
Ausfahrtstraße nach Koforidua und knapp südlich von Mampong in
den Akwapim-Bergen. Etwa 20.000 Menschen leben in dem Ort auf
einer Höhe von 457 Metern.
Wegen seiner Lage in den Bergen und
seiner Nähe zur Küste wurde in der Nähe von Aburi durch die
britischen Kolonialherren im Jahre 1891 eine landwirtschaftliche
Forschungsfarm eingerichtet. Das Areal des Gartens bestand
ursprünglich aus 20 ha, im Jahre 1901 waren es 17,8 ha und im
Jahre 1902 kamen weitere 40 ha als Neuerwerbung hinzu, wobei man
bei der letztgenannten Erweiterung auf erhebliche Widerstände
stieß. Letzten Endes konnte die Erweiterung nur durch Anwendung
staatshoheitlicher Gewalt über Enteignungen erfolgen. Der Zweck
des botanischen Gartens war es ursprünglich, feldbauliche
Möglichkeiten auszutesten und zu entwickeln, welche zu einer
größeren finanziellen Unabhängigkeit der Goldküstenkolonie
beitragen sollten. Der Schwerpunkt des Gartens lag vornehmlich
in Kulturversuchen mit einheimischen Nutzpflanzen, wie etwa
Kakao, Kautschukpflanzen und Kola. Daneben wurden aber auch
Zier- und Obstpflanzen der verschiedensten Art angebaut sowie
kleinere Anbauversuche mit Baumwolle und Gewürzpflanzen
unternommen, bei letzterem setzte man neben Vanille und Pfeffer
hauptsächlich auf Kardamom und Muskatnuss. Ein Verzeichnis,
datiert mit dem 21. Juli 1900, listet 350 verschiedene, in Aburi
angebaute Pflanzenarten auf. Daneben befand sich im Jahre 1903
im Zentrum des Gartens ein Sanatorium. Im Jahre 1901 betrugen
die Ausgaben für diesen Garten umgerechnet 44.312 Mark (damalige
deutsche Mark).
Eigens für die Baumwollversuche wurde damals als
Sachverständiger ein Baumwollpflanzer aus den USA (Texas) namens
Edmund Fisher angestellt, der jedoch in dem für die Baumwolle
ungünstigen Regenwaldgebiet, in welchem sich Aburi befindet, nur
einige kleinere Versuchsfelder anlegen ließ. Eine größere
Baumwollversuchsstation wurde auf seine Empfehlung hin in den
Graslandebenen des Krobolandes am Volta errichtet, wo von jeher
Baumwolle als Eingeborenenkultur angebaut und zu Kleidung
verarbeitet wurde. Hier wurde jedoch nicht nur eine Versuchsfarm
angelegt, sondern auch versucht, die Einheimischen zur
Erweiterung ihres Baumwollanbaus aufzumuntern. Letzteres geschah
hauptsächlich durch die Verteilung von Saatgut an die Häuptlinge
in Verbindung mit einer Aufkaufgarantie für sämtliche geerntete
Baumwolle auf einem zentralen Aufkaufmarkt in Akuse 6° 9′ N, 0°
6′ O am Volta, wohin die Baumwolle auch
leicht auf dem Wasserweg gebracht werden konnte. Auf dem Volta
konnte dann auch der Abtransport der Baumwolle erfolgen. Das am
weitesten von Akuse entfernte Baumwollanbaugebiet der Region ist
die Landschaft Awudome, welche etwa 13-15 km vom Volta entfernt
ist. Auch wurde zur Aufbereitung der Rohbaumwolle in Akuse eine
Ginstation errichtet.
Auch war der botanische Garten in Aburi zuständig für die
Pflege und Erhaltung des Gartens auf Christiansborg.
Heute befindet sich auf dem Gelände in Aburi der einzige
botanische Garten in Ghana. Er ist vor allem Standort
zahlreicher Pflanzen, die ursprünglich nicht in Ghana beheimatet
waren, sondern hier der Sammlung tropischer Pflanzen hinzugefügt
wurden. |