Schlangen
In Ghana sind
folgende Schlange verbreitet. |
Giftschlangen |
Würgeschlangen |
Gabunviper,
Bitis gabonica |
Felsenpython,
Python sebae |
Nashornviper,
Bitis nasicornis |
Königspython,
Python regius |
Rhinozerosviper, Bitis rhinoceros |
Westafrikanische
Sandboa, Gongylophis muelleri |
Gewöhnliche
Puffotter, Bitis arietans |
|
Grüne Mamba,
Dendroaspis viridis |
|
Schwarz-weiße
Kobra, Weißlippenkobra, Naja melanoleuca |
|
Südliche
Vogelnatter, Thelotornis capensis |
|
Vipern
Die
Gabunviper (Bitis gabonica) ist eine Schlangenart aus der
Gattung der Puffottern (Bitis Gray, 1842). Sie lebt in zwei
Unterarten in West- und Zentralafrika und gehört mit einer
maximalen Körperlänge von über zwei Metern zu den längsten
Vipern. Mit einem maximalen Körpergewicht von etwa zehn
Kilogramm ist sie zudem die schwerste Giftschlange der Welt,
und die Giftzähne der westlichen Gabunviper (Bitis gabonica
rhinoceros) sind mit einer Länge von maximal fünf
Zentimetern die längsten aller Schlangenarten. Trotz ihrer
Größe und ihres sehr wirksamen Giftes ist die Art aufgrund
ihrer geringen Aggressivität und der vergleichsweise
langsamen Bewegungen medizinisch kaum relevant, durch den
Biss verursachte Todesfälle bei Menschen sind bisher nicht
bekannt.
Beide Unterarten der Gabunviper sind sehr farbenfroh
gemustert und auf dem Boden liegend durch das Laubmuster
sehr gut getarnt. Abgesehen davon, dass sie nicht gemeinsam
in einer Region vorkommen, lassen sich die Unterarten
vornehmlich dadurch unterscheiden, dass der Kopf von B. g.
gabonica im Gegensatz zu B. g. rhinoceros gar keine oder nur
sehr kleine hornartige Vergrößerungen der Schuppen auf der
Schnauze aufweist. Während die Nominatform vom Auge
ausgehend zur Mundöffnung hin zwei dunkle dreieckige Flächen
aufweist, hat die westafrikanische Form nur eines dieser
Dreiecke. In der sonstigen Körperform und Färbung
unterscheiden sich die beiden Unterarten kaum voneinander.
Die Gabunviper hat eine durchschnittliche Körperlänge von
1,20 bis 1,50 Metern, kann jedoch auch eine Maximallänge von
über zwei Metern erreichen. Die aktuelle Rekordlänge liegt
mit 2,05 Metern bei einem Individuum aus Sierra Leone; damit
ist die Gabunviper mit einigen anderen Arten wie der
Diamant-Klapperschlange (Crotalus adamanteus), dem
Buschmeister (Lachesis muta) und der Terciopelo-Lanzenotter
(Bothrops
asper) eine der längsten Arten innerhalb der
Vipern. Aufgrund des sehr untersetzten und schweren
Körperbaues erreicht die Art ein Gewicht von acht bis
maximal zehn Kilogramm, das selbst von deutlich längeren
Giftnattern wie etwa der Königskobra (Ophiophagus hannah)
mit über fünf Metern Maximallänge nicht erreicht wird. Die
Gabunviper gilt daher als schwerste Giftschlange der Welt.
Die Weibchen werden im Regelfall etwas länger als die
Männchen, außerdem lassen sich die Geschlechter anhand der
Schwanzlänge unterscheiden. Diese beträgt bei Männchen etwa
zwölf Prozent der Körperlänge, bei Weibchen nur sechs
Prozent.
Der wuchtige, dreieckige Kopf der Schlange ist vom Körper
durch einen eher schmalen Hals direkt hinter dem Nacken
deutlich abgesetzt. Der Hals hat dabei einen Durchmesser,
der etwa ein Drittel der Kopfbreite ausmacht. Die
Nasalschuppen (Nasalia) sind vor allem bei der Unterart B.g. rhinoceros zu deutlichen Hörnern umgebildet. Die Augen
sind sehr groß und im Vergleich zu fast allen anderen
Schlangenarten sehr beweglich. Sie sind von 15 bis 21
Circumocularia umrandet und unterhalb der Subocularia mit
fünf Reihen kleinerer Schuppen von den Oberlippenschildern (Supralabialia)
getrennt. Insgesamt hat die Gabunviper 13 bis 18
Supralabialia und 16 bis 22 Unterlippenschilder (Sublabialia).
Die Giftzähne im Oberkiefer sind bis zu fünf Zentimeter lang
und damit die längsten bekannten Giftzähne überhaupt. Es
handelt sich bei ihnen um die für Vipern typischen, vorn
stehenden und ausklappbaren Giftzähne mit innerem Giftkanal
(solenoglyphe Giftzähne), die von einer fleischigen Scheide
umhüllt sind, welche sich beim Ausklappen zurückzieht und
dann die eigentlichen Zähne freigibt. Die Giftzähne sind
durch einen Kanal mit den hinter den Augen liegenden sehr
großen Giftdrüsen verbunden. Weitere, viel kleinere Zähne
sitzen in zwei Reihen auf dem Gaumenbein (Palatinum) und dem
Flügelbein (Pterygoid).
Der Körper besitzt an seiner dicksten Stelle 28 bis 46
dorsale Schuppenreihen pro Querreihe. Die Schuppen sind mit
Ausnahme der äußersten sehr stark gekielt, die seitlichen
Schuppen sind leicht gebogen. Die Bauchseite ist von 124 bis
140 Bauchschuppen (Ventralia) besetzt, wobei Männchen selten
über und Weibchen selten unter 132 Ventralia besitzen. Die
Analschuppe ist ungeteilt, ihr schließen sich 17 bis 33
Schuppenpaare der Schwanzunterseite (Subcaudalia) an, dabei
haben Männchen nie weniger als 25 und Weibchen nie mehr als
23 Paare.
Eine Grundfarbe ist auf dem Körper der Schlangen nicht zu
erkennen, die Färbung setzt sich vielmehr aus einem Mosaik
von regelmäßig geformten Flächen zusammen. Der Kopf ist auf
der Oberseite cremeweiß. Von den silbrig-schwarzen Augen
ziehen sich die bereits erwähnten dunklen Dreiecke abwärts
zum Mundwinkel. Der cremefarbene, fast pastellfarbige
Bereich reicht über den Nacken und geht über in eine Reihe
von ebenfalls in dieser Farbe gehaltenen Rechtecken, die
sich auf dem Rücken bis zum Schwanz ziehen. Unterbrochen
sind sie von olivgrünen und zentral eingeschnürten Flecken
mit einer hellen Begrenzung. In der Einschnürung werden die
Flecken durch braune Dreiecke zu Rechtecken ergänzt.
Unterhalb dieser hellen Rückenzeichnung sind die Flanken vor
allem durch eine Reihe großflächiger hellbrauner
Rautenflecken (Diamanten) im Wechsel mit dunklen Dreiecken
gekennzeichnet, die unten von einer weißen Zickzacklinie
abgegrenzt werden. Unterhalb dieser liegen wiederum braune
Dreiecke bis zum Bauch. Die Zeichnung ist individuell leicht
variabel, wobei vor allem die Farben etwas unterschiedlich
sein können. So kommen insbesondere bei frisch gehäuteten
Tieren grünliche, gelbe, bläuliche oder violette Farben vor,
und zwischen den Hauptzeichnungen können kleinere
Farbflecken in weiß, gelb oder rot vorkommen.
Verbreitung der Gabunviper Die Erstbeschreibung der Art
erfolgte an einem Exemplar aus Gabun, wodurch die Schlange
sowohl ihren wissenschaftlichen Namen „B. gabonica“ als auch
ihren Trivialnamen „Gabunviper“ erhielt (Terra typica). Das
Verbreitungsgebiet der Art umfasst weite Teile des
Regenwaldgebietes West- und Zentralafrikas sowie mehrere
kleinere, isolierte Areale in Ost- und Südafrika.
Während die Nominatform B. g. gabonica im größten Teil
Zentralafrikas sowie im östlichen und südlichen Teil des
Verbreitungsgebietes lebt, findet man B. g. rhinoceros nur
in Westafrika vom westlichen Ghana über Sierra Leone,
Liberia und die Elfenbeinküste bis nach Guinea, außerdem
wurde für Togo ein Fund beschrieben. Durch den Dahomey-Gap,
einen nahezu waldfreien und trockenen Korridor zwischen den
oberguineischen und kongolesischen Regenwäldern, sind die
Verbreitungsgebiete der beiden Unterarten vollständig
getrennt. Im östlichen und südlichen Afrika sind die
Vorkommen ebenfalls lokal sehr begrenzt und vom
Hauptverbreitungsgebiet im Kongobecken isoliert.
Die Gabunviper ist eine ausgesprochene Waldart, die vor
allem im tropischen Regenwald und dessen Randwäldern lebt.
Außerdem lebt sie in Sumpfland, sowohl im Bereich von
Stillgewässern als auch im Umfeld von Flüssen oder anderen
Fließgewässern. Vor allem in Westafrika wird
die Schlange in
Kakao- und in Ostafrika in Kaffee-Plantagen in ehemaligen
Regenwaldgebieten angetroffen und für Tansania werden
Vorkommen der Viper in Sekundärwäldern, dern, Cashew-Plantagen und
buschigem Kulturland sowie Dickichten beschrieben. Man
findet sie vor allem im Flachland, seltener in Höhen bis zu
1.500 oder sogar 2.100 m NN.
Bei einem Biss der Gabunviper wird ein stark wirkendes Gift
durch die Kanäle ihrer Zähne injiziert, das sowohl
neurotoxische als auch hämolytisch wirkende Bestandteile
besitzt. Die Giftmenge, die bei einem Biss dieser Art
abgesondert wird, ist zudem recht hoch, und durch die sehr
langen Giftzähne wird das Gift tief in die Bissstelle
eingebracht.
Das Gabunvipergift wirkt sehr stark hämorrhagisch und
cytotoxisch, zudem sind neurotoxische Komponenten enthalten.
Die Letale Dosis LD50 bei Mäusen und Kaninchen, denen das
Gift intravenös gespritzt wurde, liegt bei 0,55 bis 0,71
bzw. 0,86 bis 2,76 Milligramm (Trockengewicht) pro Kilogramm
Körpergewicht. Bei Affen liegt die LD50 bei 0,2 bis 0,6
mg/kg, auf dieser Basis wurde für den Menschen
hochgerechnet, dass ein unbehandelter Biss mit einer
Giftinjektion von mehr als 35 Milligramm als tödlich
angesehen werden kann. Bei einem durchschnittlichen Biss
gibt die Gabunviper allerdings deutlich größere Mengen ab,
die im Bereich zwischen 200 und 600 Milligramm liegen. Die
Folgen eines Schlangenbisses beim Menschen sind vielfältig
und können je nach Menge und Geschwindigkeit der
Giftaufnahme unterschiedlich ausfallen. Häufig kommt es zu
einem starken Abfall des Blutdrucks bis hin zum Schock, zu
Blutungen im Bereich der Bisswunde und in anderen
Körperregionen und Organen und zu einer Störung der
Blutgerinnung, die der disseminierten intravasalen Gerinnung
(DIC) sehr ähnlich ist. Die bislang maximal bei einer
Giftentnahme festgestellte Menge lag sogar bei 2,4 Gramm
Trockengift bzw. 9,7 Milliliter Nassgift. Dabei handelt es
sich um die größten Giftmengen, die für Giftschlangen
überhaupt dokumentiert sind.
Die Gerinnungsstörung wird ausgelöst durch die hohe Menge an thrombinähnlichen Bestandteilen des Giftes, die zu einer
unvollständigen Bildung von Fibrin aus dem vorhandenen
Fibrinogen und einem danach erfolgenden Abbau desselben
führen. Verstärkt wird der Effekt durch die Bitisgabonine,
die das bei der Gerinnung benötigte Fibronektin binden und
damit dem Blut entziehen. Das Blut wird entsprechend durch
das Schlangengift ungerinnbar. Zytotoxische Effekte zweier
hämorrhagischer Proteine, die zu einer Separation von
Endothelzellen der Blutgefäße und damit einem Austritt von
Blut in das umliegende Gewebe führen, werden für die
diffusen Blutungen verantwortlich gemacht.
Stoffwechselveränderungen führen zu einer verminderten
Sauerstoffaufnahme im Gewebe und einer metabolischen Azidose
mit erhöhten Blutkonzentrationen von Glucose und Laktat. Am
Herzen werden Störungen der Erregungsleitung und
Veränderungen des Aktionspotenzials durch eine verminderte
Membrandurchlässigkeit für Calciumionen beobachtet, die auch
zu einer zunehmenden Herzmuskelschwäche führt.
Bissunfälle durch die Gabunviper bei Menschen sind
verhältnismäßig selten und resultieren meist daraus, dass
der Betroffene auf eine versteckte Schlange getreten ist.
Selbst bei relativ starker Reizung reagieren die meisten
Gabunvipern kaum oder nur durch einen kurzen Zischlaut.
Genaue Zahlen der Bissunfälle liegen nicht vor und
Todesfälle, die auf die Gabunviper zurückgeführt werden
können, sind nicht dokumentiert. |
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Gewöhnliche
Puffotter
Die
Puffotter (Bitis arietans, veraltet Bitis lachesis) ist eine
Giftschlange aus der Familie der Vipern, welche mit Ausnahme
der inneren Sahara und der Regenwaldgebiete, in ganz Afrika
und Teilen der südwestlichen Arabischen Halbinsel vorkommt.
Durch ihr stark wirkendes Hämotoxin, ihre weite Verbreitung
und Häufigkeit ist sie für die meisten gefährlichen
Giftschlangenbisse in Afrika verantwortlich.
Die Puffotter hat einen sehr gedrungenen, kräftigen Körper
mit einem breiten, deutlich vom Hals abgesetzten, kurzen und
flachen Kopf. Ihre Färbung ist variabel, wobei sich über den
gesamten Körper bräunliche Querbinden auf einem grauen
Untergrund ziehen. Ihre Schuppen sind gekielt. Die Unterart
Bitis arietans somalica hat auch gekielte Subcaudalschilde.
Die Körpermitte umgeben 29 bis 41 Schuppenreihen. Es gibt
124 bis 147 Bauchschilde und 15 bis 39 Schwanzschilde. Der
Schwanz der
Männchen ist länger als der der Weibchen. Am der
Oberkiefer hat sie 12 bis 16 Oberlippenschilde, am
Unterkiefer 14 bis 19 Unterlippenschilde. Das Auge ist von
drei bis vier Schuppenreihen von den Oberlippenschilden
getrennt. Die Augen weisen unter Lichteinfall eine senkrecht
geschlitzte Pupille auf. Schlangen dieser Art erreichen eine
Länge von 90 bis 120 cm, west- und zentralafrikanische
Puffottern bis zu 180 cm. Südarabische Puffottern werden
dagegen nur 80 cm lang. lang.
Das Verbreitungsgebiet der Art umfasst mit Ausnahme der
inneren Sahara und der Regenwaldgebiete ganz Afrika sowie
Teile der südwestlichen Arabischen Halbinsel. Die Puffotter
bevorzugt offene Gebiete wie Savannen und Steppen, ist aber
auch in lichten Wäldern, in Oasen, ausgetrockneten Flüssen
und in der Nähe von menschlichen Siedlungen anzutreffen. Sie
geht bis in eine Höhe von 3000 Metern, im südwestlichen
Saudi-Arabien kommt die Art nur in Höhen über 1500 Metern
mit ausreichendem Niederschlag vor.
Puffottern sind überwiegend nachtaktiv, werden aber vor
allem in der Regenzeit tagsüber beim Sonnenbaden
angetroffen. Sie verlassen ihren Schlupfwinkel auch in
kalten Nächten. Sie ernähren sich von kleinen Säugetieren,
vor allem von Nagern sowie von Vögeln, Echsen, Schlangen und
Amphibien. Auch Fische, Heuschrecken und Grillen werden
gefressen. Puffottern sind Lauerjäger und warten, bis Beute
in Reichweite kommt. In Nord- und Südafrika halten die Tiere
eine Winterruhe.
Die Puffotter ist für die meisten Giftschlangenbisse in
Afrika verantwortlich. Die Giftzähne sind sehr lang, das
gelbe Gift ist gewebezerstörend und hämotoxisch und führt zu
starken Blutungen im Gewebe. Eine ausgewachsene Puffotter
hat einen Giftvorrat, der ausreichend ist, um vier bis fünf
Menschen zu töten. Sie ist nicht angriffslustig, beißt aber,
wenn man ihr zu nahe kommt oder auf sie tritt. |
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Grüne Mamba
Die Grüne Mamba (Dendroaspis viridis) ist eine Art der
Mambas, die in Benin, Gambia, Ghana, Guinea, Kamerun,
Liberia, Senegal, Sierra Leone und der Zentralafrikanischen
Republik beheimatet ist.
Diese in der Regel bis zu zwei Meter lange Giftschlange ist
hellgrün und am Schwanz gelblich gefärbt. Am Schwanz und
Kopf sind die Schuppen schwarz umrandet. Die Rückenschuppen
dieser Schlange sind ungewöhnlich groß.
Die Grüne Mamba hält sich ausschließlich auf Bäumen und
Sträuchern in Gebieten Afrikas auf und ernährt sich
vorwiegend von Vögeln, Eiern, baumbewohnenden Eidechsen und
Fröschen. Die Schlangen sind scheue Tiere und ziehen die
Flucht einer Auseinandersetzung vor. Nach der Paarung werden
vom Weibchen 10 bis 15 Eier gelegt, aus denen nach drei bis
vier Monaten die Jungtiere schlüpfen.
Das Neurotoxin der Grünen Mamba ist auch für den Menschen
sehr gefährlich. Nach einem Biss ist eine sofortige
Behandlung mit einem artspezifischen Schlangenserum
absolutbsolutbsolut
überlebensnotwendig. Das Gift umfasst eine Vielzahl an
Inhaltsstoffen. Neben der neurotoxischen Wirkung kommen auch rdio-, und Zytotoxine (Gifte, die auf den Herzmuskel und
Gewebe wirken) vor. Die nur im Gift der Mambaarten
enthaltenen Dendrotoxine (nach dem lateinischen Namen der
Schlange Dendroaspis) blockieren die Kaliumkanäle in den
Zellmembranen des Opfers, was eine Störung der elektrischen
Reizausbreitung im Herzen zur Folge hat. Dadurch besteht die
Gefahr einer Herzrhythmusstörung. Die letale (tödliche)
Dosis dieses Giftes beträgt bei einem durchschnittlichen
Menschen bereits 10–20 mg. |
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Schwarz-weiße
Kobra, Weißlippenkobra
Die
Schwarzweiße Hutschlange (Naja melanoleuca) (manchmal auch
Schwarzweiße Kobra, Weißlippenkobra oder Waldkobra genannt)
zählt innerhalb der Familie der Giftnattern (Elapidae) zur
Gattung der Echten Kobras (Naja).
Ausgewachsene Schwarzweiße Hutschlangen erreichen eine Länge
von 150 bis 200 Zentimetern. In Ausnahmefällen kann die
Schlange bis zu 300 Zentimeter und mehr heranwachsen. Der
Kopf hebt sich zur Größe des Restkörper leicht ab. Trotzdem
ist er relativ klein für eine Kobra. Farblich können die
Schlangen erheblich variieren. Die Spezies, die in Südafrika
vorkommt, ist beispielsweise braun bis braungrau. Die in
Westafrika ist vorwiegend schwarz. Der Bauch hat meist eine
gelblich oder weißlich cremefarbene Färbung mit teils
schwarzen Flecken. Die Schuppen sind weich und glänzend.
Die Schlange gilt gemeinhin als sehr aggressiv. Bei
Bedrohung richtet sie ihren Vorderkörper auf. Ihre
Halsregion wird dann zu einem breiten Schild.
Da
Normalform der Schlange bevorzugt Feuchtigkeit. So lebt sie
in feuchten Waldgebieten. Man sieht sie oft in
semi-aquatischen Gebieten. Wegen reichlichen Nahrung taucht
die Schlange in Reisfeldern wegen Ratten, in Termitenhügeln,
in Getreidespeichern, unter Steinhaufen, Abfallhalden oder
mit Gestrüpp überwachsene Gebäuden auf. Der Lebensraum der
subfulva-Form besteht eher aus trockenen Regionen. Zu den
Ländern in denen die Schwarzweiße Hutschlange vorkommt
gehören Äthiopien, Angola, Benin, Burkina Faso,
Demokratische Republik Kongo, Elfenbeinküste, Gabun, Gambia,
Ghana, Guinea, Guinea Bissau, Kamerun, Kenia, Liberia,
Malawi, Mali, Mosambik, Niger, Nigeria, Republik Südafrika,
Sao Tome, Sambia, Senegal, Sierra Leone, Simbabwe, Somalia,
Sudan, Tansania, Togo, Tschad, Uganda und
Zentralafrikanische Republik. Außerdem findet man sie häufig
auf Bioko und in Río Muni in Äquatorialguinea.
Bevorzugt ernährt sich die Schlange von kleineren
Säugetieren (z. B. Ratten, Mäusen), Vögeln, Eidechsen,
anderen Schlangen, Kröten und Fröschen. Da sie auch ein
guter Schwimmer ist, gehören auch Fische zur Beute.
Das Gift der Schwarzweiße Hutschlange wirkt neurotoxisch.
Die Symptome sind Lähmungserscheinungen. Das Gift entfaltet
seine Wirkung im Bereich der Synapsen. Das Gift der
Schwarzweiße Hutschlange zählt nach dem der Kapkobra als das
zweitgiftigstes aller afrikanischen Kobras. |
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Südliche
Vogelnatter
Die Vogelschlangen-Arten sind eine der wenigen Trugnattern,
die schon Todesfälle verursacht hat. Bissunfälle sind aber
selten.
Die Heimat der Tiere liegt südlich der Sahara. Sie kommt in
Äthiopien und im Sudan nicht vor. Sie leben vor allem auf
Bäumen oder in Büschen.
Die Schlangen erreichen eine Länge bis zu 1,7 Metern, hat
einen sehr dünnen Körper und besitzen eine dunkelgraue bis
dunkelbraune Färbung. Die Tiere sind sehr gut an ihre
Umgebung adaptiert und können sich durch Unbeweglichkeit
hervorragend tarnen. Bei einer Bedrohung versuchen sie immer
die Flucht. Falls dies nicht gelingt nehmen sie eine
Drohhaltung mit aufgeblähtem Hals ein.
Jeder Biss durch die Schlange muss als potentiell
lebensgefährlich eingeschätzt werden. Die lokalen Wirkungen
sind stärker ausgeprägt wie bei der Boomslang und stellen
sich als Schwellungen dar. Der Patient zeigt Übelkeit,
Erbrechen, Durchfall und Kopfschmerzen. Die Hauptwirkung
besteht in einem Eingriff in das Gerinnungssystem des
Blutes. Die Zeit der Gerinnung wird verlängert. Der Patient
zeigt Nasenbluten und sehr stark ausgedehnte Blutungen in
die Unterhaut bis hin zu intrakraniellen Blutungen.
Als Maßnahmen bestehen nur die Möglichkeiten der Transfusion
von Blut, der Zuführung von Thrombozyten und
Gerinnungsfaktoren sowie die Dialyse. Weitere Maßnahmen
erfolgen nur symptomatisch. Es ist kein Antivenin
erhältlich. |
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Felsenpython
Der Nördliche Felsenpython (Python sebae) zählt zur Familie
der Riesenschlangen (Boidae) und wird dort in die
Unterfamilie der Pythons gestellt. Er unterscheidet sich
durch Beschuppungs- und Musterungsmerkmale vom Südlichen
Felsenpython. Mit gesicherten Längen über fünf Meter gehört
der Nördliche Felsenpython zu den größten Schlangen der
Welt. Sein Verbreitungsgebiet erstreckt sich in Afrika
südlich der Sahara von der Westküste bis zur Ostküste und
südlich bis in den Norden von Angola. Hier bewohnt er eine
Vielzahl tropischer und subtropischer Landschaften in nicht
zu großer Entfernung von Gewässern. Er ist sehr
anpassungsfähig und besiedelt als Kulturfolger auch
landwirtschaftliche Nutzflächen und Siedlungen. Die Nahrung
besteht aus einer Vielzahl unterschiedlicher Wirbeltiere. In
Gebieten mit hohen Säugerbeständen erbeuten große Individuen
relativ häufig kleine Antilopen, die selten sogar über 30
Kilogramm schwer sein können.
Juvenile Tiere sind recht schlank gebaut, werden jedoch mit
zunehmendem Alter von immer kräftigerer Statur. Bei großen
adulten Nördlichen Felsenpythons plattet sich der
zylindrische Körperquerschnitt geringfügig ab. Der breite,
dreieckige, leicht abgeflachte, große Kopf ist deutlich vom
Hals abgesetzt. Die Schnauze ist auf der Oberseite gegen die
Spitze hin abgerundet. Ihr sitzen die Nasenlöcher schräg
zwischen Kopfoberseite und Kopfseite auf. Der spitz
zulaufende Greifschwanz macht bei Weibchen zwischen 9 und 14
% und bei Männchen zwischen 11 und 16 % der Gesamtlänge aus.
Das Gebiss besteht aus dünnen, länglichen Zähnen, die
durchgehend spitz und zum Rachen hin gebogen sind und von
der Maulspitze zum Rachen hin zunehmend kleiner werden. Am
vorderen Teil der oberen Mundhöhle befindet sich das
Zwischenkieferbein mit zwei kleinen Zähnen. Die
Oberkieferknochen tragen jeweils 13 bis 16 Zähne. Gegen die
Mitte der oberen Mundhöhle liegen parallel zu den
Oberkieferknochen vorne das Gaumenbein und weiter hinten das
Flügelbein. Ersteres hat 6 bis 7 und zweiteres 8 bis 9
Zähne. Die Unterkiefer tragen jeweils 13 bis 17 Zähne.
Die Grundfarbe reicht von gelb, beige, hellbraun bis grau.
Auf dem Rücken verlaufen große, unregelmäßige, von
Individuum zu Individuum im Aussehen variierende braune
Sattelflecken. Sie besitzen schwarze Ränder und werden
ringsum durch eine breite helle Aussparung von der
Grundfarbe abgegrenzt. Auf der Flankenseite haben die
Sattelflecken teilweise Längsverbindungen zueinander und
schließen so zahlreiche große, ausgedehnte, helle Areale auf
dem Rücken ein. Auf den Flanken verlaufen alternierend zur
Rückenmusterung braune, rechteckige Flecken mit aufgehelltem
Zentrum. In der hinteren Körperhälfte werden die
Flankenflecken zunehmend dünner und fusionieren häufig mit
den Sattelflecken. Bei den meisten Tieren bleibt zwischen
der dunklen Musterung der Schwanzoberseite zentral eine
lange, hellbraune streifenförmige Aussparung frei. Die
Bauchseite ist gräulich bis gelblich und mit dunklen Punkten
versehen.
Der Kopf ist kontrastreich gezeichnet. Auf den Kopfseiten
verläuft bei den meisten Tieren ein heller Streifen von
unterhalb der Nase schräg nach hinten auf das zweite
Oberlippenschild. Dahinter folgt zwischen Nase und Auge ein
breiter dunkler Fleck. Anschließend ziehen zwei weiße Bänder
unterhalb des Auges bis zur Oberlippe und schließen in ihrer
Mitte ein dunkles Dreieck ein. Hinter dem Auge bis zum
Maulwinkel verläuft ein dunkelbrauner Streifen, der
typischerweise breiter als der Augendurchmesser ist. Die
Kopfoberseite trägt ein pfeilspitzenförmiges, braunes
Muster, das von der Nase über die Augen bis zum Nacken zieht
und in seiner Mitte einen hellen Punkt aufweist. Die
Unterlippe trägt meist dunkle Flecken. Der Rest der
Kopfunterseite ist weiß, erst hinter der Kehle grenzen
kräftige dunkle Flecken der Halsunterseite an. Die Iris ist
bräunlich und darin die schwarze Pupille gut erkennbar.
Nördliche Felsenpythons erreichen durchschnittlich eine
Gesamtlänge zwischen 2,7 und 4,6 Meter. Dies bestätigt eine
Studie in Südost-Nigeria, wo die durchschnittliche
Kopf-Rumpf-Länge von 39 adulten Männchen im Mittel 2,47
Meter betrug. Die 51 untersuchten adulten Weibchen waren
signifikant größer und wiesen eine durchschnittliche
Kopf-Rumpf-Länge von 4,15 Meter auf. Hiervon hatte das
größte Weibchen eine Gesamtlänge von zirka 5 Meter.
Gesicherte Angaben zur maximalen Körperlänge dieser Art
existieren nicht. Gemäß Villiers (1950) soll 1932 in
Bingerville an der Elfenbeinküste ein Individuum mit 9,8
Meter Gesamtlänge erlegt worden sein. Nach Branch (1984) und Spawls et al. (2002) handelt es sich dabei aber um eine
unseriöse, unglaubwürdige Überlieferung. Daneben existieren
weitere unbelegte Angaben von über 7 Meter langen Tieren.
Wiederholt wurden auch massiv überdehnte Häute für
Längenrekorde verwendet. So hat Loveridge 1927 in Ostafrika
eine 9,1 Meter lange Haut vermessen. Obwohl diese Haut
vermutlich um mehr als einen Viertel gedehnt wurde, könnte
sie ursprünglich einem Nördlichen Felsenpython von über 6,5
Meter Gesamtlänge gehört haben. Der längste bisher offenbar
seriös vermessene Nördliche Felsenpython stammt aus Uganda
und wies gemäß Pitman (1974) eine Gesamtlänge von 5,5 Meter
(18 ft) auf.
Der Nördliche Felsenpython ist vorwiegend bodenbewohnend und
kann sich hier selbst als großes erwachsenes Tier noch
ziemlich zügig fortbewegen. Als guter Kletterer hält er sich
regelmäßig auch auf Bäumen auf um zu jagen oder Raubfeinden
auszuweichen. Insbesondere junge und subadulte Nördliche
Felsenpythons von unter 1,8 Meter Gesamtlänge sind oft in
Bäumen und Sträuchern zu finden. Erwachsene Tiere gelten als
weniger häufiger kletternd. Adulte Pythons mit einer
Gesamtlänge von über 2,5 Meter sind gute Schwimmer und
verbringen oft längere Perioden im Wasser. Über das
Vorkommen von Jungtieren in Gewässern liegen bisher keine
Erkenntnisse vor. Am Victoriasee legen diese Pythons
gelegentlich beachtliche Strecken frei schwimmend zwischen
Inseln und dem Festland zurück. Des Weiteren sind sie
vermutlich fähig, selbst im Meer mehrere Kilometer
schwimmend zurücklegen. Hierdurch wird beispielsweise das
Vorkommen auf der küstennahen Chula-Insel der Bajuni-Inseln
in Süd-Somalia erklärt. In Uganda wird das Wasser
insbesondere während der heißen Tage der Trockenzeit
genutzt, um den Körper im seichten Wasser, nur mit den
Nasenlöchern über die Wasseroberfläche ragend, zu kühlen.
Flüsse und Bäche werden von dieser Schlange auch benutzt, um
auf der Suche nach Beute in besiedeltes Gebiet vorzudringen.
Das Gewässer gilt dabei als Ausgangspunkt für die
Futtersuche und beim Rückzug als schützendes Versteck
In
Gebieten wie Südost-Nigeria, wo das Klima jahreszeitlichen
Schwankungen unterliegt, zeigt die Art ein über das Jahr
hinweg nicht konstantes Aktivitätsmuster. Aktivitätsmaxima
werden während der Trockenzeit im Januar und während der
letzten Phase der Regenzeit von August bis September
beobachtet. In den äquatorial gelegenen Ländern Kenia und
Uganda werden diese Pythons als überwiegend dämmerungs- und
nachtaktiv beschrieben, wobei sie gelegentlich auch
untertags beim Sonnen oder Futtersuchen beobachtet werden.
Eine genauere Untersuchung im etwas nördlicheren
Südost-Nigeria hat ergeben, dass Nördliche Felsenpythons in
menschenfernen Arealen hauptsächlich tagaktiv sind. Die
meisten Tiere werden hier am Nachmittag zwischen 15:00 bis
17:30 Uhr beobachtet. In stark bewaldeten Gebieten,
besonders entlang von Bächen und Flüssen, ist die Art vom
frühen Morgen bis zum Mittag am bewegungsfreudigsten.
Hingegen sind Nördliche Felsenpythons in der Nähe von
menschlichen Siedlungen und Stadtgebieten vorwiegend
dämmerungs- und nachtaktiv mit Aktivitätsmaxima während der
Abenddämmerung.
Während der inaktiven Phasen sucht sich diese Schlange
Versteckplätze beispielsweise im dichten Gebüsch, in
Ufervegetation, im Wasser, auf Bäumen, in Felsspalten, in
hohlen Baumstämmen und verlassenen Höhlen von
Warzenschweinen, Erdferkeln oder Stachelschweinen. Dabei
ringelt sich der Python meist zu einem Knäuel zusammen,
wobei sein Kopf zuoberst ruht
Angaben zum Durchschnitts- und Maximalalter freilebender
Individuen sind unbekannt. In Gefangenschaft werden
Nördliche Felsenpythons regelmäßig 20 bis 25 Jahre alt. Im
San Diego Zoo hat ein Exemplar 27 Jahre, 4 Monate und 20
Tage gelebt.
Wildlebende Nördliche Felsenpythons meiden die Konfrontation
mit Menschen. Kommt ihnen ein Mensch zu nahe, versuchen sie
gewöhnlich in ein Versteck oder ins Wasser zu flüchten. Bei
größerer Beunruhigung, besonders wenn sie in die Enge
getrieben werden, gehen gewisse Tiere jedoch schnell zur
Abwehr über und beißen mit ihren langen Vorderzähnen heftig
und wiederholt zu, was zu tiefen infektiösen Wunden führt.
Einige Individuen lassen Menschen aber auch sehr nahe an
sich herankommen und erstarren dabei nur oder kriechen
langsam weg. Es existieren wenige Berichte, wonach der
Nördliche Felsenpython in der Wildnis Menschen attackiert
und getötet haben soll. Seriöse Belege hierfür gibt es
jedoch nicht. |
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Königspython
Der Königspython (Python regius) ist eine Schlangenart
innerhalb der Unterfamilie der Pythons. Diese Riesenschlange
bewohnt die Tropen West- und Zentralafrikas und ernährt sich
von kleinen Säugetieren und Vögeln. Der Königspython ist mit
einer maximalen Gesamtlänge von etwa 2 m die kleinste Art in
der Gattung der Eigentlichen Pythons (Python).
Der Körper ist kräftig, der Schwanz kurz, auf ihn entfallen
etwa 10 % der Gesamtlänge. Der breite Kopf ist deutlich vom
Hals abgesetzt, die Schnauze ist breit gerundet. Von oben
gesehen sind die großen Nasenlöcher am Kopf deutlich
sichtbar.
Erwachsene Individuen haben meist Kopf-Rumpf-Längen von 0,8 bis
1,5 m und erreichen maximal etwa 2 m Gesamtlänge; das
Gewicht beträgt 1–3 kg. Königspythons sind damit die
kleinsten Vertreter der Gattung Python. Weibchen sind im
Mittel etwas größer und schwerer als Männchen.
Im
Rahmen einer Studie in Togo gefangene adulte Weibchen waren
im Mittel 116,2 cm lang (Kopf-Rumpf-Länge) und wogen im
Mittel 1276 g; Männchen waren im Mittel 111,3 cm lang und
wogen im Durchschnitt 1182 g. Maximal hatten Weibchen eine
Kopf-Rumpf-Länge von 170 cm und ein Gewicht von 3224 g; die
Maximalwerte der Männchen betrugen demgegenüber nur 140 cm
und 2460 g. Als adult wurden in dieser Studie Weibchen
bezeichnet, die mindestens 95 cm lang waren, da tragende und
demnach also geschlechtsreife Weibchen mindestens diese
Länge hatten; für Männchen wurde dieselbe Körperlänge als
Kriterium für die Einstufung als adult genutzt.
Für eine Feldstudie in Nigeria gefangene Weibchen hatten
eine Kopf-Rumpf-Länge von im Mittel 97,7 cm, Männchen
erreichten hier im Mittel nur 82,7 cm. Bei einer Studie in
Ghana wurde nach Angaben der Autoren kein Größenunterschied
zwischen den Geschlechtern festgestellt, die angegebenen
Maße legen jedoch auch dort zumindest größere Maximallängen
der Weibchen nahe, diese hatten Gesamtlängen zwischen 83,9
cm
und 185,9 cm, im Mittel 123,2 cm; Männchen waren zwischen
99,9 cm und 170,4 cm lang, im Mittel 125,2 cm.
Die Art ist dämmerungs- und nachtaktiv, über diese
nächtliche Aktivität oder die Jagdmethoden im Freiland ist
wie bei den meisten Arten der Gattung bisher offenbar nichts
bekannt. Den Tag verbringen Königspythons in Verstecken,
meist in Termitenhügeln oder Nagerbauten. In Gefangenschaft
klettern junge Individuen gern, ältere Königspythons sind
überwiegend bodenbewohnend. Der englische Name „Ball Python“
bezieht sich darauf, dass sich die Schlange bei Bedrohung
oft eng zusammenzurollt, wobei der Kopf innen liegt und so
durch die Körperschlingen geschützt ist.
Der Königspython wird in großen Mengen für die
Terrarienhaltung gefangen. Er wird aufgrund seiner
Schönheit, seiner vergleichsweise geringen Größe und des
geringen Verkaufspreises sehr häufig gehalten. Trotz ihrer
Beliebtheit ist die Art als Pflegling keineswegs
unproblematisch. In Gefangenschaft treten häufig Maulfäule,
Lungenerkrankungen und bakterielle oder durch Einzeller
verursachte Erkrankungen auf (Siehe auch
Schlangenkrankheiten). Häufig verweigern insbesondere adulte
Wildfänge der Art in Gefangenschaft auch das Futter.
Genaue Zahlen aus dem Gesamtverbreitungsgebiet der Art sind
nicht verfügbar, aber allein aus Ghana wurden von 1989 bis
1993 98.179 Königspythons exportiert, davon 29.935 in die
Europäische Union. Trotz dieser hohen Zahlen gilt die Art
zumindest in Ghana als ungefährdet, allein für die
landwirtschaftlich genutzte Fläche Ghanas wurde der Bestand
1997 auf etwa 6,4 Mio. Individuen geschätzt. Königspythons
sind in diesen landwirtschaftlich genutzten Bereichen häufig
und spielen dort vermutlich eine wichtige Rolle bei der
Regulation von ernteschädlichen Nagetieren. In einigen
Gebieten Ghanas und auch Benins gilt die Art als heilig und
darf nicht getötet werden, auch außerhalb dieser Gebiete
werden die Schlangen dort nur selten getötet
Ghana zählt zu den afrikanischen Staaten, die sich
frühzeitig um eine bestandsschonende Nutzung des
Königspythons bemüht haben. In mehreren anderen
afrikanischen Staaten wurden die von der EU festgelegten
Importquoten jedoch so weit überschritten, dass die EU 1999
ein Importverbot für Königspythons aus diesen Staaten
erlassen hat. Diese sind die Zentralafrikanische Republik,
Kongo, Äquatorialguinea, Gabun und Liberia. |
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Westafrikanische Sandboa
Die Sandboas (Erycinae) sind eine Unterfamilie der
Riesenschlangen (Boidae). Die Tiere erreichen meistens eine
Gesamtlänge, die deutlich unter einem Meter liegt und nur in
der Gattung Charina finden sich größere Arten.
Die diagnostischen Merkmale der Sandboas finden sich vor
allem bei der Betrachtung des Skeletts und der
Geschlechtsorgane. Sie
unterscheiden sich von den Boinae
durch die weit voneinander entfernten Praefrontalia, den nur
wenig oder gar nicht gegabelten Hemipenis der Männchen sowie
den gegabelten Neurapophysen der Schwanzwirbel.
Alle Arten sind lebendgebärend (ovovivipar), es werden also
keine Eier gelegt, sondern diese werden bereits im Leib der
Mutter ausgebrütet. Kurz vor dem Schlüpfen gebiert die
Mutterschlange die Jungtiere in transparenten dünnen
Eihüllen, eine feste Eischale bildet sich nicht. Eine
Ausnahme bildet der Erdpython (Charina reinhardtii), welcher
Eier legt. |
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