Accra ist die Hauptstadt
und mit 2.029.143 Einwohnern (Stand: 2006) die größte Stadt Ghanas sowie
dessen administratives und wirtschaftliches Zentrum. Hauptsächlich
werden Nahrung, Sperrholz, Textilien und Chemikalien hergestellt. Accra
bildet mit der Stadt Tema und dem gemeinsamen Umland eine der Regionen
Ghanas, die Greater Accra Region. Wie viele Orte an der Küste Ghanas hat
Accra auch noch einen Akannamen: Nkran.
Accra kann mit jeder
anderen Hauptstadt eines Landes verglichen werden. Interessante Plätze
sind das Kwame Nkrumah Mausoleum - Dr. Kwame Nkrumah war der erste
Präsident Ghanas. Das National Museum, das National Theater und das Du
Bois Center. Du Bois war der Führer des Pan - African Congresses
zwischen 1919 und 1927. Das Arts-Center hat einen imposanten
Kunst-Markt, interessant zum Kauf von Andenken und Geschenken. Viel
Interesse erwecken auch die Särge Bauer von Teshie. Hier kann man eine
Sarg in jeder erdenklichen Form bestellen - sei es eine Bier Flasche,
ein Flugzeug, ein Mais Kolben und vieles mehr.
Accra wurde im 15.
Jahrhundert von den Ga gegründet, die dort Handel mit den Europäern
treiben wollten. Ein erstes, von den Portugiesen errichtetes Fort wurde
jedoch bald von den Einheimischen niedergebrannt. Obwohl Accra keine
Verbindung zu einer der großen Handelsrouten hatte, errichteten aufgrund
der günstigen natürlichen Voraussetzungen für einen Hafen im 16.
Jahrhundert mehrere europäische Mächte Befestigungen in und um Accra:
die Niederländer 1605 das Fort Ussher, die Schweden 1657 die
Christiansborg (die kurz darauf von den Dänen übernommen wurde) und
schließlich die Engländer 1673 James Fort. Anfang des 19. Jahrhunderts
gab es daher einen britischen, einen niederländischen und einen
dänischen Stadtteil Accras. Ein Erdbeben zerstörte 1862 Accra
einschließlich seiner europäischen Forts in weiten Teilen. 1877 wurde
die Hauptstadt der damaligen britischen Kolonie „Goldküste“ von Cape
Coast nach Accra verlegt. „Gesundheitliche Gründe“ wurden unter anderem
angeführt für diese Entscheidung. Die Briten wollten hier eine Stadt
nach ihren Vorstellungen errichten, um sich so vor den „Krankheiten der
Einheimischen“ zu schützen. Stadtplanerische Vorschriften wurden nach
britischem Vorbild erlassen, Slumviertel beseitigt und ein rechteckiges
Straßen- und Bebauungssystem angelegt. Die einheimische Bevölkerung
wurde in die überfüllte „Native Town“ nördlich der europäischen Stadt
verdrängt. Östlich entstanden britische Vororte und z. B. ein Cricket-
und ein Golfplatz sowie eine Pferderennbahn. 1899 war Accra der
geschäftigste Hafen der Goldküste. Accras Bedeutung lag allerdings in
seinen Handelsaktivitäten; die Produktion und Weiterverarbeitung von
Gütern unterlag Begrenzungen durch die koloniale Gesetzgebung. Ein
„Zentraler Geschäftsdistrikt“ wurde für europäische Geschäftsleute aus
anderen Ländern als Umschlags-, Lager- und Bankenbereich eingerichtet.
Nach dem Bau einer Eisenbahnverbindung nach Sekondi-Takoradi entwickelte
sich Accra endgültig zum wirtschaftlichen Zentrum Ghanas.
Als Hauptstadt der
Kronkolonie wurde Accra bald auch zum Zentrum des zivilen Widerstandes
gegen die Kolonialherrschaft. 1869 scheiterte zwar ein Versuch, nach dem
Vorbild der zeitgleich gebildeten Fantiföderation eine Accra Native
Confederation als ersten Schritt zur Selbstverwaltung der Region
einzurichten; 1897 jedoch verhinderte die „Gesellschaft zum Schutz der
Rechte der Eingeborenen“ (Aboriginal Rights Protection Society) in Accra
einen Erlass, der unbebautes und -bewohntes Land automatisch zum
Eigentum der Kolonialmacht machen sollte. 1920 kamen in Accra 20
Delegierte aus allen Teilen Britisch-Westafrikas zusammen und gründeten
hier den National Congress of British West Africa, der sich für mehr
soziale und politische Rechte der Einheimischen einsetzte. 1948 kam es
zu den sogenannten Accra-Unruhen, nachdem mehrere friedliche
Demonstranten erschossen worden waren. Diese Unruhen waren ein
„Geburtshelfer“ der Unabhängigkeitsbewegung Ghanas und machten den
späteren ersten Präsidenten Kwame Nkrumah landesweit bekannt. Nach der
Unabhängigkeit erklärte Nkrumah Accra zur „Hauptstadt und
Wachstumszentrum der nationalen Ökonomie“ Ghanas und förderte die Stadt
entsprechend.
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