Kumasi (früher Coomassie, auch Kumase) ist die Hauptstadt der
Ashanti Region in Ghana und mit 1.468.797 Einwohnern (Stand 1. Januar
2005) die zweitgrößte Stadt des Landes. In der Region wohnen, in einem
Radius von etwa 30 bis 35 Kilometern um die Stadt, rund 2,5 Millionen
Menschen. Die Stadt liegt 27 km nordwestlich des Sees Bosumtwi, des
einzigen wirklichen Binnensees Ghanas.
Südlich zentral gelegen ist sie
von verschiedenen Dschungelgebieten umgeben. Sie wird auch auf Grund
ihrer bunten und vielfältigen Pflanzenwelt als Garten-Stadt bezeichnet.
Kumasi ist eine Studentenstadt und besitzt eine Universität für
Wissenschaft und Technologie. 80 Prozent der Menschen sind Christen, 20
Prozent Muslime. Handel, Konsumgüter, Landwirtschaft und Bergbau sind
die führenden Wirtschaftszweige von Kumasi, hier befindet sich auch der
vermutlich größte Markt Westafrikas: Kejetia. Stolz sind die
sportenthusiastischen Einwohner auf ihren Fußballklub Kumasi Asante
Kotoko. Kotoko bedeutet Stachelschwein und ist das Wappentier des
Vereins, es ist aber eigentlich eine Metapher für die
Widerstandsfähigkeit, die die Asante (Ashanti) Bevölkerung schon
mehrmals in der Geschichte beweisen musste. Das Team hat mehrere
nationale und kontinentale Titel erringen können.
Die Stadt wurde im späten 17. Jahrhundert durch König Osei Tutu zur
Hauptstadt des Ashanti-Königreichs. Hier empfing er der Legende nach den
Goldenen Stuhl, das Symbol der Einheit und des Geistes der Ashanti
direkt vom Himmel. Später waren grundsätzlich die Herrscher Kumasis (die
"Kumasihene") auch die Herrscher des Ashantireiches. Die Ashantikönige
("Asantehene") waren die reichsten Könige von Westafrika, so dass ihr
Palast Manhyia heute eine der größten Sehenswürdigkeiten ist. 1874
zerstörten die Briten im Zuge ihres 4. Krieges gegen die Ashanti Teile
der Stadt, darunter auch den damaligen Königspalast. Kumasi gilt als
Schattenhauptstadt von Ghana. Vor allem die Bevölkerungsgruppe der
aristokratischen Ashanti sieht in Kumasi Ghanas Mittelpunkt. Nordöstlich
von Kumasi stehen in zehn Dörfern die letzten traditionellen Gebäude der
Ashanti. Seit 1980 sind sie durch die Aufnahme in die UNESCO-Liste des
Weltkulturerbe geschützt.
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